"Offline Dating", Installation/ Ständer und 10 Leinwände 30 x 20 cm, 2023






Das Anwenden einer Rasterform hat bei Maria Magel im Übrigen eine lange Geschichte. Bereits im Jahr 2004 greift sie diese bei einer Arbeit im öffentlichen Raum, dem Bodenrelief mit dem Titel "Kopf-Stein-Pflaster", auf. Quadratische Elemente sind hier im rhythmischen Wechsel mit Gesichtern versehen.



Bei diesen handelt es sich um plastische Formen, die nach verschiedenen menschlichen Modellen entstanden sind und somit lebensechte Züge tragen. Die schachbrettartige Anordnung von dreimal fünfzehn Quadraten ist eingefasst in einem Edelstahlrahmen, der das Relief vom Untergrund absetzt. Die Interaktion des Kunstwerks mit den Passanten liegt hier weniger in der Berührung als im unausgesprochenen Auslösen einer emotionalen Hemmschwelle, die die meisten daran hindert, das "Kopf-Stein-Pflaster" tatsächlich zu betreten.


Betreten des Kopfsteinpflasters:



Maria Magel versteht es, mit Kunst die Sinne der Betrachter anzuregen und ihre Wahrnehmung für unserer Gegenwart zu schärfen. Die Beispiele "Kopf-Stein-Pflaster", "Boxenluder" "Angebot" und "Offline-Dating" zeigen die Künstlerin als eine feinsinnige und subtile Beobachterin des Kunst- und Zeitgeschehens, die sich mit ihren Arbeiten darin zu verorten und als ebenso kritische wie originelle Impulsgeberin zu positionieren weiß.
Autorin: Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck, 2025
